Mittwoch, 8. November 2017

Lasset die Spiele beginnen

Zwei recht ruhige Tage gehabt und festgestellt, Powercouching ist nicht so mein Ding.

Gestern dann der Tag: Befund und Therapie. Termin war um 15.00 h, ab 13.00 h bin ich nur noch ein Nervenbündel. Aber hey - jetzt bin ich nach zwei Wochen schon soweit gekommen, es kann eigentlich nur bergauf gehen. Pustekuchen.

Die gute Nachricht: Der Tumor konnte komplett entfernt werden, ich muss nicht noch einmal operiert werden. Die schlechte: Er war sehr viel größer als erwartet, von den 10 entnommenen Lymphknoten sind 8 befallen. Der Tumor ist nicht mehr G1, er ist doch aggressiver. 

Glückliche Gewinnerin einer Chemotherapie. Angst! In der Tat. Und wieder fließen die Tränen, meine Schwester sitzt neben mir, wir sind beide ratlos. Aber Donnerstag vor der OP hieß es doch noch, alles sieht gut aus, Bestrahlung, Tabletten - fertig. Ich meine, das Wort Überlebenschancen fällt - oder war es nur in meinem Kopf?

Zusätzlich zu der Krankheit mindestens 6 Monate nicht arbeiten, Krankengeld - Existenzängste. 

Chemotherapie. Ha! Schaffe ich es in diesem Leben vielleicht doch noch zur Bikinifigur. Wartet es ab. Zu den mir ausgehändigten Unterlagen gehört auch eine Liste mit Perückenläden. Mühsam habe ich meine Wimpern gepflegt und gezüchtet ... ach was soll's. Brauch ich mich wenigstens nicht mehr schminken und die Haare ondulieren - bleibt morgens mehr Zeit - Zeit wofür? Ich vorläufig nicht mehr arbeiten? Mein Anker war mein Job. 

Meine größte Bewunderung an die da draußen, die da durch sind. Ich hadere mit mir, ob ich da überhaupt durchgehe. Freitag Knochenuntersuchung - ein Prozedere, was mir schon alleine unüberwindbar scheint. Danach Echo vom Herzen - wenn das Herz nicht gesund ist, gibt es keine Chemo. Bei positivem Bescheid dann das Legen eines Ports. Und dann 6 Monate Chemotherapie. Dann Bestrahlung. Dann Reha und zwischendurch die Kontrolluntersuchungen - ich will doch nur mein Leben zurück. 

Habe für mich noch keinen Plan, wie und wo ich Kräfte und Mut sammeln soll. Die nächsten Wochen werden so kräftezehrend. Und ich hab doch eigentlich keine Reserven.

Her mit dem Mut und dem Willen!

Tina

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