Mittwoch, 24. Januar 2018

Kotzen im Strahl

So - gestern wieder mindestens fünf Stunden Übelkeit - so wird des nix.

Junge, wie kann man das aushalten? Heute war Blutabnahme und die Ergebnisse von letzter Woche. Leider sind meine Leukos abgesackt. Und gegen diese alles bestimmende Übelkeit musste ich gleich in der Praxis eine Kortisontablette einwerfen. Der Tag heute war tatsächlich übelfrei - aber no no no! Die Nebenwirkungen. Sie haben mir heute nur eine Stiege mitgegeben ohne Beipackzettel und ich habe Tinas Law gebrochen und gerade mal gegoogelt. Nein.

Dann ist mir lieber übel. Das ist so kontraproduktiv gegen den anderen Mist, den ich kaue und der dann durch meine Adern fließt. Und kann auch alle anderen Nebenwirkungen noch verstärken, die ich jetzt schon habe. Dann lieber darben und kotzen - eine Dröhnung noch und die wöchentliche Chemo tut auch nix für meine Übelkeit, habe ich jetzt schon häufig gehört. Sorry, Leute. Nein. Mir ist dann mal die nächsten vier Wochen schlecht und dann wird alles besser... Manchmal denke ich auch, mir ist so übel, weil ich den ganzen Mist in der Glotze gucke :-)

Ich bin leider auch nicht mehr salonfähig, weil alles, was sich so in meinem Körper tut dazu führt (das ist jetzt kein erweiterter Infinitiv mit zu - da muss auch kein Komma hin, Britta - oder doch?), dass, wenn ich den Mund öffne, Luft entweicht. Ich weiß, was sich gehört, habe 1 x 1 des guten Tones gelesen, trotzdem entweicht Luft durch meinen Mund und ich kann das nicht kontrollieren. Sorry auch für das. 

Das Kortison muss dann auch irgendwann ausgeschlichen werden. Herje - was nun noch. Die Chemo-Emos müssen wahrscheinlich monatelang aus meinem Körper entweichen und meine Eingeweide heilen, die Nerven in Fingern und Füßen müssen regenerieren, Haare zu Locken wachsen, Haut heilen, Muskeln sich aufbauen. Nein zu Kortison. Und ich bekomme das ja auch zu jeden Chemo über den Port verabreicht. Und so wird das auch nix mit der Bikinifigur, muss ich hier mal anmerken. Kläre das morgen mit meiner Chinesin, Platz für vier Nadeln mehr ist allemal in meinem Körper. 

Meine Freundin Britta, bekannt als Britta die Zuspätkommerin, hatte heute die Ehre, mich zur Blutabnahme zu fahren. Wir waren zu 8.00 h verabredet, steht sie 7.40 h auf meinem Hof! Education by its best made by Tina. Britta - das wird mit Dir :-) Wir kennen uns seit der 7. Klasse, noch nie war sie pünktlich! Ich finde, da habe ich mir eine Belohnung verdient. 

Die, die ihr mich noch lest, gern dürft ihr teilen. Ich habe durch den Blog eine mutige, tapfere junge Frau in Braunschweig kennengelernt, die ich gar nicht mehr missen möchte, die Chemie stimmt, die Wellenlänge, das bereichert mein Leben. 

UHUND: Ich habe gestern die erste Lektion Babbel spanisch hinter mich gebracht, mich nicht gleich angemeldet - heute DAS Angebot. 6 Monate für 33 Euro, 6 Monate frei. Viva Espania und Hola liebe Leute - ich verblöde vielleicht doch nicht :-)

Also, wir machen weiter - ihr auch. 

Tina Evita :- ) Ihr Lieben


6 Kommentare:

  1. Bueno, entonces sigue mejorando pronto Tina.

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  2. Buenas tardes werte Frau Tina Evita,

    Gottchen, das rührt mich ja wirklich, danke :) Auch wenn ich weder mutig, noch in irgendeiner Art tapfer bin. Ich habe nur das, was du gerade durchmachst, auch durchlebt. Wir sind quasi jetzt in einem Club, deren Mitglieder leider täglich mehr und mehr werden...

    Aber nun muss ich fast mal tadeln: Du solltest keine Beipackzettel lesen. Also, doch, na klar, im Grunde schon. Aber aktuell hast du nicht allzu viel Wahl und wenn man bedenkt, dass eine der Nebenwirkungen der Bestrahlungstherapie ein neuer Tumor sein kann... Ironie schlechthin! Aber wirklich Wahl haben wir nicht. Natürlich kannst du aber auch ohne Kortison diese Zeit überstehen, und solange du nicht so eine saublöde Emetophobie hast wie ich, sollte das für dich auch nicht so dramatisch sein.

    Halte durch - die Nebenwirkungen werden besser. Und es ist nicht gesagt, dass es dich in der letzten "Übelkeitschemo-Runde" wieder so umwirft.

    Die Idee mit Babbel finde ich toll! Ich wünschte, ich hätte die Zeit, Muße, Kleingeld und Geduld gehabt. Aber meine Kinder sind ja immer um mich herum gewuselt, mehr als "Olé" und "muchas gracias" wäre wohl nicht drin gewesen. Ich habe viel Musik (na sowas, Depeche Mode, wer hätte das gedacht?) gehört und mir mal die Texte durchgelesen. Und dabei habe ich sogar Lieder, die ich früher "nur von der Melodie her" recht unscheinbar und öde fand, lieben gelernt.

    So, nun wünsche ich dir einen sowas von übelkeitsfreien Abend und eine gute Restwoche - just hang on, suffer well :)

    Deine Monica

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  3. Hallo Tina,
    ich bin eine Freundin von Britta...wir haben uns damals auf kennengelernt als sie noch im Studium war und bei mir im Büro als studentische Kraft mitgearbeitet hat....also schon eine ganze Weile her ;)
    Sie hat aber auch schon damals und auch in der Zeit danach, wenn wir uns gesehen haben von ihrer Freundin Tina erzählt, daher möchte ich so leicht sagen....ich kenne Dich ein wenig ;)
    Ich möchte Dir an dieser Stelle ganz doll viel Kraft wünschen. Dir und Deiner Familie und Freunden!!!
    Eine Freundin von mir war vor fünf Jahren an Brustkrebs erkrankt und sie ist bis heute Tumorfrei....ein wundervoller Erfolg und ich wünsche Dir von Herzen, dass Du das auch nach der ganzen schrecklichen Zeit von Dir sagen kannst.
    Ich drücke Dich mal herzlich und wünsche Dir alles erdenklich Liebe und Gute!
    Lieben Grüße an Britta, ich sehe sie leider viel zu selten.
    Lieben Gruss an Dich
    Elke

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    1. Hallo Elke, Britta hat es gelesen und auch kommentiert, aber das ist hier nicht so einfach einen Kommentar zu posten, er ist weg :-) Ich übe das nochmal mit ihr. Vielen Dank für Deine Worte, liebe Grüße Tina

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  4. Liebe Tina, auch wir kennen uns seit der 7.Klasse! Ich drücke Dir alle Daumen! Silke ist gerade durch, ich hatte Britta das schon mal gesagt. Wenn Du mit ihr reden magst..., nur zu, sag Bescheid. Und dass Du Britta noch ein wenig erziehst, Hut ab!
    Liebe Grüße, M.J.

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    1. bist Du männlich? Dann hätte ich eine Idee... :-)

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